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Cimarron bibliophil
Letzte Botschaften an die Sinne
A*Phorismen und satirische Prosa 212 Seiten |
Wovon reden die Politiker, wenn sie sagen,
daß der Moloch Interessenkonflikt alle
guten Vorsätze zunichte macht - ohne uns zu verraten, wessen
Interesse sie eigentlich vertreten?
Bei
einigen Schreibern entsteht der Eindruck, daß sie nicht wissen, was
sie sagen sollen. Und wenn sie es sagen, wissen sie nicht warum.
Eitelkeit und Selbstüberschätzung – Faktoren einer verhängnisvollen
Verharmlosung der eigenen Gedanken.
Was
bedeuten schon die Summen der Erfolge in unserem Leben, wenn kein
einziger davon dauerhaftes Glück versprechen kann!
Vergessen wir nicht, daß in alten Zeiten das gesprochene Wort der
Maßstab im Umgang mit der Wahrheit war. Ist es da ein Wunder, daß
wir der Überfülle an Wörtern mißtrauen, die in e-Books und
Print-Medien auf uns eindringen!
Niemand
nimmt einen blinden Bettler gern mit ins Haus, bewirtet ihn und gibt
ihm ein Quartier. Ist Nächstenliebe etwas anderes, als das zu tun,
was niemand gern zu Ende bringen will?
Wer
sagt denn, daß Picasso wußte, was er sah, und sich auch vorstellen
konnte, was ihm unbekannt erschien, was lange schon in ihm
vorhanden war, ohne daß er wußte, was es war?
Ein
schwacher Trost für Demokraten, in einem Rechtsstaat frei wählen zu
können – und an der Realität unbezahlbarer Mieten wirtschaftlich
zu scheitern.
Keine
leichte Prämisse des hohen Alters: Sich in das nahestehende Ende
fügen – unter Mißachtung positiver Gedanken zum Leben.
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Keine leichte Sache, sich vorzustellen, daß
es auch jenseits unserer Vernunft Dinge gibt, die wir uns nicht
vorstellen können.
Seltsame Diskrepanz in einer verflixt heiklen Sache: Kritische
Berichterstatter in einem autoritären System werden um ihre freie
Meinung gebracht, verlieren ihren Job – und oft auch ihr Leben.
Journalisten in einem demokratischen Rechtsstaat können alles sagen,
solange sie gelesen werden. Sie prangern Betrug am Bürger, Korruption
und eine maßlose Verschwendung der öffentlichen Hand an. Alles nach
Maßgabe einer exzellenten Recherche. Dafür verdienen sie einen Orden,
Respekt und Anerkennung. Was hilft‘s! Der Betrug wird als
Bagatelle angesehen. Die Korruption strafrechtlich nur mäßig
verfolgt. Und die Verschwendung von Steuergeldern durch die
öffentliche Hand als Kollateralschaden abgetan. Wäre es nicht
sinnvoller, über eine Verzahnung der beiden politischen Systeme
nachzudenken?
An
jenem Tag, als der freie Wille erkannte, daß es ihn nicht gibt, und
daß auch die Welt in ihm nur vorgestellt und ohne Leben sei,
stürzte er sich auf die Vernunft und verprügelte sie.
Das ist
eine Herausforderung, ohne jedes intuitive Wissen nach dem
Lorberkranz zu greifen, und sich in die Reihe der Großen des Wortes
zu stellen, ohne zu einem Gleichklang der Gedanken mit ihnen zu
kommen.
Ein unaufhaltsamer Ansturm auf die Lebenswirklichkeit setzte
ein, als sich die Menschen vom Druck ihres religiösen Glaubens
gelöst hatten.
Wenn
sich im Rätsel, wie es in der Antike heißt, der Ursprung der Vernunft
zeigt, sollten wir mit der Vernunft behutsam umgehen, bevor sie
uns zum Rätsel wird.
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Die eigenen Interessen wahren. Das ist eine
der letzten wahren Erkenntnisse, denen wir folgen sollten. Wir müssen
stark sein – als Einzelperson, wissen, was wir tun, und welche Ziele wir
im Auge haben. Niemals das Auge trübe werden lassen, z.B. durch Tränen
irgendeiner Anteilnahme – wir lachen darüber! Was sind schon Tränen!
Nur ein weicher Charakter läßt sich dazu hinreißen. Wir haben uns in der
Gewalt. Wir setzen unseren Willen durch, wir müssen unseren Willen
durchsetzen, wenn wir wir sein wollen. Auch wir gehören zur Masse –
der Bevorzugten! Wir sind ausgebreitet über alle Kontinente. Unsere
Kommandos gelten, haben Gewicht. Untergebene fürchten uns; sie stören
sich an unserem absoluten Glauben an uns selbst. Und diesen Glauben
lassen wir uns von keinem anderen Menschen nehmen. Er wird uns
begleiten, bis ans Ende unserer Tage.
Aus: Nur nicht ans Gemeinwohl denken
Wir versuchen zu
glauben, daß hinter den Dingen des Seins etwas sein muß, dem wir
vertrauen können. Es ist eine Art Leben, die wir noch nicht kennen.
Insgeheim sehnen wir uns danach – und nennen manche unbekannten Mächte
beim Namen, die unser Leben ihnen gegeben hat. Wir warten gespannt
auf eine Antwort. Unser Warten dauert eine Ewigkeit. Wir wissen, daß
eines Tages eine Stimme zu uns sprechen wird, durch das Sprachrohr des
Lebens. – Wenn dies geschieht, werden wir ein neues Verhältnis zu
unserem Leben finden müssen; vielleicht erreichen wir dann jenen
unglaublich schönen, neuen Zustand des Lebendigseins, nach dem wir uns
schon lange sehnen, der uns Frieden schenkt und alles Glück dieser Welt
verspricht. – Wollen wir das?!
Aus: Ist dem Leben noch zu trauen |
Es schien, als hätten sich (fast) alle wachen
Köpfe mit den Erfolgen der „Diktatoren“ auf Zeit arrangiert. Spätestens
dann, als ein gewaltiges Programm dafür sorgte, daß in allen großen
Städten auf Dauer bezahlbare Wohnungen angeboten wurden, ohne daß ein
langes Gezeter über Baurichtlinien, Veränderungen im Verordnungswesen,
und über den Einsatz von günstigen Baufirmen entstand, das alle
Bemühungen zunichte gemacht hätte, erkannte man den Vorteil eines
solchen Triumvirats. Vorschläge aus allen Schichten der Bevölkerung
wurden sorgfältig auf ihre praktische Umsetzung geprüft, und es war
fantastisch zu erleben, welche Phantasie die Menschen entwickelten, wenn
sie wußten, daß der mitunter störende Faktor Bürokratie ganz nach hinten
gerückt wurde, wo eigentlich auch sein Platz ist.
Aus: Eine neue Art von Demokratie
„Ja, ich habe mitgekriegt, was ich beachten – und ändern
soll.“ „Sie tun es zunächst für sich. Die Sicherheit im Schreiben
haben selbst die Großen erst durch das gnadenlose Korrigieren ihrer
Werke erreicht. Auch wenn Ihr Buch nur einen einfachen Unterhaltungswert
besitzt, sie müssen es perfekt gestalten. Mit jeder Ihrer Zeile müssen
Sie die Herzen der Leute erobern – und natürlich die Spannung nicht aus
den Augen verlieren. Sie ist ein Grundpfeiler jedes unterhaltsamen
Buches. Mehr kann ich Ihnen nicht sagen. – Sehen Sie, der Markt ist voll
mit Geschichten, die im Grunde ohne Bedeutung für das geistige oder
seelische Wohlergehen eines Menschen sind. Worauf es ankommt ist doch,
die Leser zu unterhalten, ihnen die Zeit zu nehmen, das ist eine der
vornehmsten Aufgaben eines Schreibers. Die Menschen verlieren sonst die
Orientierung. Haben Sie mit Ihrem Buch Erfolg, schreiben Sie das nächste
im gleichen Sinne, als wäre es eine Fortsetzung Ihres ersten Romans. Und
so geht das weiter, immer weiter... Und Sie werden zum Helden der
Literatur.“
Aus: Wie man einen
Roman schreibt |
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Titel
der satirischen Geschichten
Auktion(en) Was wäre,
wenn es Gott gäbe Nur nicht ans Gemeinwohl denken Ist dem Leben
noch zu trauen Roboter Primus Sein oder Nichtsein Eine neue Art
von Demokratie Wie man einen Roman schreibt Was wollen wir
eigentlich hier |
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Letzte Botschaften an die Sinne
- Band 22 |
Erstauflage |
Die ersten sieben (numerierten) Ausgaben beiben beim
Team. |
Buchumfang |
212 Seiten |
Reihe |
Cimarron bibliophil. Im Prägestempel vom Autor numeriert und
signiert. |
Text/handschriftl. Vermerke |
Gregori Latsch, Cimarron-Team |
Grafiken im Druck |
Ralf Biskup, Cimarron-Team |
Gesaltung/Satz/Laserdruck |
Doris Hess, Cimarron-Team |
Druckpapier |
Bütten- oder Feinpapier in Premium-Qualität |
Buchblock |
A5-Format, von Hand gebunden, mit Titelbild (Foto oder Grafik) |
Einband |
Englische Broschur, Leinen oder Leder. Nach Wunsch! Siehe
untenstehende Ausführungen. |
Genre |
Aphorismen und satirische Prosa |
Besonderheiten |
a) Wie die vorhergehenden fünf
Bände mit Aphorismen und Prosa, enthält auch dieser Band ein Sachwort-
und Personenregister. b) Diese
Ausgabe bildet den Abschluß der kleinen Texte in diesem Genre, zumal mit
zunehmendem Alter des Autors die Aphorismen immermehr ins
philosophisch-literarische Fabulieren abglitten, wobei der klassische
Pointenton,der zu guten Aphorismen gehört, zu kurz kam. |
Preis |
Englische Broschur 200,00 € Leinenausgabe 260,00 €
Ganzlederausgabe 320,00 € (incl. Mwst. und freie Zusendung innerhalb
Deutschlands) |
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