Cimarron libris
Überraschende Begegnung
Die verrücktesten Geschichten - seit es sie gibt
Auszüge
"Was
dann geschah? Als alle Menschen wieder gleich geworden waren, begann das große
Geschrei.“ Er schüttelte verzweifelt den Kopf. „Sie hatten nicht dazugelernt.
Soeben war ihnen vom Schöpfer des Alls eine Lektion erteilt worden, und kaum
hatten sie sich beruhigt, da glaubten sie allen Ernstes, als winzige Würmchen
des unermeßlichen Kosmos‘ über irgendeine Macht zu verfügen...“ Der Enkel hob
eine Hand, Großvater hielt inne. „Was ist das, irgendeine Macht, Großvater?“
Der alte Mann wiegte den Kopf hin und her: „Irgendeine... Nun ja, das bilden
sich die Menschen ein, mächtig zu sein. Als könnten sie, zum Beispiel, wann sie
wollten, die Blumen im Garten wachsen lassen, und in jedem beliebigen Monat
eines Jahres das Obst, die Aprikosen, Kirschen und Äpfel zum Reifen bringen...“
Aus: Beinahe wäre es geschehen
„Seit dreißig Jahren!“ rief der Mann auf der Bühne
unterstreichend in den Saal. „Und ihr wißt noch immer nicht, was seine Aufgabe
ist. Nun, Leute, wenn es ihn und seine Kollegen nicht gäbe, würden wir bald im
Müll ersticken. Ja, ihr habt Recht, er ist Müllwerker. Und als solcher nicht
totzukriegen. Was will ich damit sagen? Nicht mehr, als daß dieser Mann, den
seine Kollegen Ali nennen, obwohl er Alfred heißt, seine Sache einfach gut
macht. Er ist nicht stur, holt manchen Müllsack aus Ecken, wo sie nicht
hingehören, und er hat immer ein freundliches Wort auf Lager - und das,
verdammt, ich weiß, wovon ich rede, die ersten zehn Jahre bei der Stadt hatte
ich den gleichen Job getan, bei jedem Wetter, und das kann er bei Gott sich
nicht aussuchen, egal ob bei srömendem Regen, unerträglicher Schwüle, oder im
Winter bei hohen Minusgraden - der Müll, das wißt ihr alle, muß von der Straße!
Und dafür sorgen Männer wie Alfred tagtäglich, ohne auf die Barrikaden zu gehen,
weil sie vielleicht glauben könnten, sie verdienten zu wenig oder sie bekämen
keine Anerkennung. Schwamm drüber! Das Geld muß natürlich stimmen, schließlich
ist das Überleben kein Kinderspiel. Und das noch immer eine ganze Reihe von
Mitmenschen ein wenig verächtlich auf Leute wie Alfred sehen, stört ihn nicht.
Er steht zu seinem Job, fühlt sich wohl im Kreis seiner Kollegen, und liebt
seine Familie. Gibt es Schöneres auf dieser Erde!“
Aus: Preisverleihung
„Männer! Die „Wölfe“ heulen gern, wie ihre vierbeinigen
Artgenossen. Sie sagen, daß sie Pferde züchten, das tun wir auch, das tun alle,
zugegeben, nicht in dem Umfang, wie bei den „Wölfen“, doch wer bei den „Wölfen“
ein Pferd kaufen will, muß kostbare Felle oder Goldkörner dafür hinlegen.
Geschenkt kriegt niemand ein Pferd. So geht das weiter, ihr Männer! Die Büffel
töten nur sie, sie teilen sie auf - und verkaufen das Fleisch. Sie verschenken
es nicht, ihr Männer! Zeugt das von großer Verantwortung? - Was die Wege angeht,
die sie bauen, das tun alle, das tun wir auch. Und seltsamerweise führen die
Wege der „Wölfe“ zu den Verkaufsstellen ihrer Pferde und zu dem Tal der Büffel.
Natürlich haben ihre Männer an der Clan-Spitze ehrliche Absichten! Haben das
nicht unsere Führer auch!? Und eine Aussprache über dies und das findet auch in
unseren Häusern statt. Wir haben wohl alle die gleichen guten Absichten...“
Aus: Das Duell
Wir
vertrauen ihm. Auch wenn wir ihm noch nie begegnet sind. Er beschützt uns. Auch
daran glauben wir. Tun wir Gutes, wird er noch eher über uns wachen. Und wenn
die andern Böses tun, was geschieht dann mit ihnen? Wird Gott sie mißachten?
Oder verzeiht er den Bösen? Wie wird er sich verhalten, wenn ein
Andersgläubiger an einen anderen Gott glaubt? Hieß es nicht von Anbeginn, es
gäbe nur einen Gott? Das scheint ein Trugschluß zu sein. Immer mehr
Andersgläubige reagieren gereizt auf unser Verhalten, wenn wir von unserem Gott
reden, den die anderen nicht wahrhaben wollen. Und wir können beim besten Willen
nicht erkennen, daß der Gott der Andersgläubigen mit unserem Gott identisch sein
soll. Das müßte der eine oder andere Gott (sollte es wirklich mehrere geben) als
Zumutung empfinden. Unser Gott wird es mehr noch als einen Angriff auf seine
absolute Macht verstehen - und wir können sicher sein, daß er Mittel und Wege
findet, sich davor zu schützen. Und um unsere Seele zu beruhigen und den Glauben
zu stärken, wird er noch offensichtlicher in unser Bewußtsein dringen - und
eines Tages sich vielleicht offenbaren.
Aus: Gott beschützt uns vor den Andersgläubigen
Band 18 |
Überrraschende Begegnung |
Reihe |
Cimarron libris |
Auflage dieser Ausgabe |
99 Exemplare. Die ersten drei Ausgaben bleiben
beim Verlag. |
Text/handschriftl. Vermerke |
Gregori Latsch, Cimarron-Team |
Grafiken im Druck |
Ralf Biskup, Cimarron-Team |
Gestaltung/Satz/Laserdruck |
Doris Hess, Cimarron-Team |
Heft-Format |
A5, vom Buchbinder gebunden. |
Heftumfang |
74 Seiten, davon 60 Seiten Text. |
Vorsatz/Druckpapier |
Unterschiedliche Büttenqualitäten,
Premium-Feinpapier. |
Umschlag |
Büttenkarton in unterschiedlicher Stärke, mit
farbigem Titel und Text auf der Rückseite. |
Schutzumschlag mit
Banderole |
Premium-Transparentpapier, eingeschlagen. |
Cimarron-Prägestempel |
Vermerk der laufenden Nummer, Signum des Autors,
im Einzelfall zusätzlich handschriftliche Vermerke. |
Preis |
Je Heft 49,90 € incl. Mwst. und freie
Zusendung innerhalb Deutschlands. |
|