Cimarron libris
Wiedersehen mit Gutenberg
Erzählung
Band I - Cimarron libris
Es
war noch immer Samstag, der achte April. Und Harry Versbach liebte es nicht, zum
Narren gehalten zu werden. Unruhig drehte er in dem kleinen Gang vor dem Grabmal
und der Kapelle seine Runden. Die Glastür zu dem Gebetshaus war abgeschlossen.
Harry traute seinen Augen nicht: In der Mitte der Bänke hatte sich eine Gestalt
niedergelassen, die unverwandt auf den Altar blickte. Endlich, durchfuhr es ihn,
zeigt sich Leben in diesem (gott-)verlassenen Gewölbe. „Warum an diesem Ort?“
Harrys erste Frage, auf die er eine präzise Antwort erwartete. Die Antwort
des Fremden kam von allen Seiten. „Ich bin die Stimme dessen, der in der
Wüste ruft... Sie erinnern sich?“ Harry nickte versonnen mit dem Kopf. Die
digitale Welt macht’s möglich! „Von welcher Wüste sprechen Sie?“ „Manchmal
ist selbst ein grünes Land leer und verlassen.“ „Sie denken an Ihre Zeit?“
„Was wissen Sie davon? - Wie einfach das Leben war und wie schwer.“ „Sie
haben wohl nicht auf der Seite des Glücks gestanden?“ „Ich will nicht
klagen.“ „Ihre Vision von den beweglichen Lettern...“
Während Harry Versbach ungeduldig auf eine Begegnung
mit Gutenbergs Geist oder mit wem auch immer wartete, zog Helen an einem
frischen, aber sonnigen Apriltag über den Mainzer Wochenmarkt. Sie liebte
seltene Pflanzen, schöne Blumen und frisches Gemüse. Zur gleichen Zeit erfuhr
Henrys Alaska-Schneehund auf dem Vorplatz des s eine tierische Vision:
Die Stadt war von einem höllischen Schneefall heimgesucht worden, überall
wuchsen kleine Bäume, nach und nach versanken die Häuser in der weißen Pracht.
Henrys
Hund führte einen gewaltigen Schlitten an, der von zwölf mal zwölf Artgenossen
gezogen wurde. Vor ihnen breitete sich eine unendlich weite Tundra aus, auf die
frischer Schnee gefallen war. Eine gute Basis für einen langen Trip. Bevor das
Gespann den Horizont erreicht hatte, verdunkelte sich der Himmel, der Schnee
schmolz unter den Pfoten der Hunde, überall öffnete sich der Boden, glühende
Lava wurde sichtbar... Henry aus Dortmund beugte sich nach unten zu seinem
Hund, der plötzlich aufgesprungen war und zu knurren begonnen hatte. „Hast wohl
geträumt, was! Schlaf weiter, mein Junge, schlaf weiter!“
Siehe auch Auszüge unter gleichem Titel bei Cimarron graphik-art, Band 16 von
1995.
Band I |
Wiedersehen mit Gutenberg (Erzählung) |
Reihe |
Cimarron libris (2. Staffel, röm. Numerierung) |
1. bibliophile Auflage |
99 Exemplare (Die ersten sieben Exemplare
bleiben beim Team.) |
Text/handschriftl. Vermerke |
Gregori Latsch, Cimarron-Team |
Holzschnitte im Druck
(Innenseite und Coverrückseite) |
HAP Grieshaber (Cimarron-Kooperation aus 1978) |
Grafik im Druck (Anhang) |
Harald K. Hülsmann, Cimarron-Team |
Gestaltung/Satz/Laserdruck |
Doris Hess, Cimarron-Team |
Heftumfang |
72 Seiten (ca. 50 Seiten Text) |
Umschlag/Cover |
Bütten-Karton unterschiedlicher Stärke und
Farbe. |
Druckpapier |
Bütten- und/oder Feinpapiere diverser Art. |
Heftformat |
A5, von Hand gebunden |
1. Schutzumschlag |
Aus elfenbeinfarbigem Büttenpapier,
eingeschlagen, mit Alle Titel auf der Vorderseite und Grafik auf der
Rückseite. |
2. Schutzumschlag |
Premium-Transparentpapier, eingeschlagen mit
Banderole. |
Fotos |
Cimarron-Archiv, Frankfurt/M., 1995 |
Besonderheiten |
a) Zeittafel
von Gutenbergs Leben mit den 290 verschiedenen Buchstaben und Zeichen
der Gutenberg-Bibel; im Druck französischer Kupferstich, der Gutenberg
abbilden soll. b) Poem: Gutenberg,
mein Mädchen und der Bibelbaum. c)
Vier Originalfotos, u.a. mit dem Autor und seiner Lebensgefährtin im Hof
des Gutenberg-Museums, auf dem größten steinernen Buch sitzend.
d) HAP Grieshabers expressive
Holzschnitte stammen aus seinen Büchern: Drucken ist ein Abenteuer und
Grieshaber und das Buch. e)
Grundsätzliche Ausführungen zu der Idee
dieses Buches aus 1995.
f)
Digitale Zukunfts-Aussichten eines großen Bloggers in Zitaten schließen
die Begegnung mit Gutenberg ab. g)
Mittelteil des Buches: Auf Büttenpapier Holzschnitte im Druck (farbig)
und interessante Ausführungen von HAP Grieshaber zu: Bücher machen ist
eine Kultur. |
Preis |
Je Heft 79,90 Euro incl. Mwst. und freie
Zusendung innerhalb Deutschlands. |
|
|
Was noch
zu sagen ist
Ein seltsamer Anruf löst eine folgenschwere
Begegnung im Mainzer Dom aus. Zuvor trifft der Protagonist auf HENRY
aus Dortmund, der mit seinem Alaska-Schneehund durch Deutschland
vagabundiert. Und Henne Gensfleisch, alias Johannes Gutenberg, verrät
in diesem Buch, was das Drucken für ihn bedeutete und wie schwer das
Leben in seiner Zeit war. |
|